SVIT Schweiz
Veröffentlicht am 15. Mai 2024

Marktregulierung führt zu Wohnungsknappheit

Eine Studie der Raiffeisen hält unter dem Titel «Nebenwirkungen des Mietrechts» fest, dass Markteingriffe durch das aktuelle Mietrecht zu sehr grossen Fehlallokationen führen. Die rekordhohe Nettozuwanderung und die schwache Bautätigkeit tragen ihr Übriges zur Wohnungsknappheit in Ballungszentren bei.

«Der Schaden ist angerichtet und die Malaise wird mit jedem Quartal noch grösser. Die Schweiz schlittert ungebremst in eine Wohnungsknappheit. Ausgerechnet zum Zeitpunkt, in dem die Schweiz 2023 eine rekordhohe Nettozuwanderung von rund 100'000 Personen verzeichnet, die sogar das Rekordjahr von 2008 übertrifft, sacken die Baubewilligungen für Wohnungen auf ein 20-Jahres-Tief. Das bedeutet nichts anderes, als dass sich die Wohnungsknappheit in den nächsten Jahren weiter verschärfen wird.» – so die Autoren der Studie.

Der Fokus in der politischen Diskussion liegt weiterhin auf der Nachfrageseite. Klar ist laut der Studie aber, dass allein der Bau von Wohnungen das Problem effektiv mildern kann. Die Raiffeisen ortet die Probleme bei der grotesken Fehlallokation von Wohnfläche. Das geltende Mietrecht führt zu einem starken Auseinanderklaffen von Bestandesmieten und Neumieten in den Ballungszentren, so dass sich für viele Haushalte nach einer gewissen Mietdauer eine Verkleinerung der Wohnfläche nicht mehr lohnt. Dadurch verfügt laut der Studie rund ein Drittel der Mieter über zu viel Wohnfläche und etwa ein Fünftel über zu wenig. Eine bessere Allokation der Wohnfläche könnte das Problem lösen. Die Analyse zeigt, dass mit der untergenutzten Fläche nicht nur das Problem der Haushalte, die in einer zu kleinen Wohnung leben, gelöst werden könnte, sondern darüber hinaus auch noch 170'000 4-Zimmer-Wohnungen freigespielt würden. Eine unglaublich hohe Zahl! Dadurch hätte die Schweiz noch Platz für knapp eine halbe Million Menschen, ohne auch nur ein zusätzliches Gebäude zu bauen. Die sich zuspitzende Wohnungsknappheit wäre auf einen Schlag gelöst.

Erneut stellt eine Studie fest, dass die effizientere Nutzung bestehender Wohnungen eine wichtige Lösungskomponente für die Wohnungsknappheit in Ballungszentren ist. Doch durch den Lock-in-Effekt des Mietsystems wird eine effiziente Allokation von Wohnraum verhindert.

Hier geht es direkt zur Studie der Raiffeisen.

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